Gestern war ich im Zentrum von Athen, zur Ausstellungseröffnung eines jungen Künstlers. Seine erste Einzelausstellung. Gut, mein Interesse hatte auch familiären Hintergrund, denn es handelt sich bei Wassilis um unseren Neffen.
Ausstellungsort war eine winzige Galerie-Buchhandlung in der Nähe von Monastiraki. Von der Straße aus muss man eine farbige Kunstwelt mit lauter Musik und feierfreudigen Menschen durchqueren, um zur Ausstellungvorzudringen.
Die Buchhandlung ist einer dieser Kulturorte, wie es sie immer noch reichlich in Athen gibt: vollgestopft mit Büchern, die meisten selbst verlegt, witzige und kunstreiche Postkarten, lässige Atmosphäre. Sogleich fühle ich mich wohl, wie zu Hause. Ich nehme einige der Bücher in die Hand: sie sind schön gestaltet, oft bebildert, die Seiten aus kräftigem Papier wie die alten Gallimard-Bände noch nicht aufgeschnitten. Ach, dieser verführerische Duft!
Ich bin früh dran, also habe ich freie Sicht auf die Werke, die an den Wänden mit Klebestreifen befestigt sind. Eines zieht sogleich meine…
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