12. Feb. 2017 — Die beiden Söhne des neuen US-Präsidenten Eric und Donald Trump Jr. schießen gern auf Großwild in Afrika. Kürzlich gingen schockierende Bilder durch die sozialen Medien, auf denen die beiden Brüder stolz mit ihren Trophäen posieren: auf einem Foto hält Eric einen toten Leoparden in den Armen, auf einem anderen zeigt Donald in einer Hand den blutigen Schwanz eines Elefanten und in der anderen das Messer, mit dem er ihn kurz zuvor abgeschnitten hatte. Trumps Söhne rechtfertigen ihren Freizeitspaß: Wo sie jagen, gäbe es zu viele Elefanten, die sonst sowieso nur verhungerten. Und mit ihrem Tun würden sie die Tiere vor dem Aussterben retten. [1] [2]
Postfaktische Argumentation. Es gab noch nie so wenige Elefanten wie heute. Jedes Jahr fallen 30.000 der Grauen Riesen, fast ein Zehntel des gesamten afrikanischen Bestandes, der Wilderei zum Opfer. In vielen einst elefantenreichen Gegenden gilt der Dickhäuter als praktisch ausgerottet, gerade in den zentral- und ostafrikanischen Ländern, etwa in Teilen Tansanias, wo die Trophäenjagd zum Schutz der Art hätte beitragen sollen. Wer sich ernsthaft um den Arterhalt sorgt, steckt das Geld in Antiwilderer-Maßnahmen, anstatt es dafür auszugeben, die Tiere weiter zu dezimieren. Kürzlich veröffentlichte Studien belegen erneut, dass die Trophäenjagd auch keinen positiven Effekt auf die wirtschaftliche Situation Afrikas oder die Arbeitslosigkeit hat, anders als etwa der WWF dies immer noch behauptet [3] [4].
Letztes Wochenende ging in Dortmund die einwöchige Messe „Jagd & Hund“ mit rund 80.000 Besuchern zu Ende. 158 Anbieter warben für ihre Jagdreisen. Im Tötungs-Angebot auch die Big Five: Elefant, Leopard, Büffel, Löwe und Nashorn. Tierarten, die von der Ausrottung bedroht sind. Selbst der umstrittene Jagdanbieter Green Mile Safari war unter den Ausstellern vertreten. Er bietet besonders grausame Jagdmethoden an, die in Europa eigentlich verboten sind. Am 16. Februar startet übrigens in Salzburg „Die Hohe Jagd & Fischerei“.
Warum jagen Menschen? Eine amerikanische Forschergruppe hat über viele Jahre das Verhalten von Großwildjägern untersucht und kam zu dem Ergebnis, dass eine Impulskontrollstörung (Impulse Control Disorder, ICD) ihrem Verlangen nach Töten zugrunde liege. Bei der Jagd von großen, gefährlichen Tieren werde Adrenalin freigesetzt und bewirke im Akt des Tötens einen ähnlichen Zustand wie bei einer sexuellen Befriedigung. Dies führe in eine Abhängigkeit, weshalb die Hobbyjäger ein immer größer werdendes Verlangen verspürten, immer mehr zu töten. [5]
Übrigens: Im Auftrag der Bundesregierung fördert die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) den Jagdtourismus. Das Konzept folgt der Devise: Artenschutz durch Töten. Die GIZ ist als Dienstleistungsanbieter weltweit tätig [6] [7]. Mit Millionen an Steuergeldern wird das grausame Hobby von Trumps Söhnen und Co. von uns finanziell unterstützt.
Herzliche Grüße
Christian Felix
Kurzlink: www.change.org/grosswildjagd
E-Mail: stopp.grosswildjagd@gmail.com
[1] http://www.dailymail.co.uk/news/article-4040272/Donald-Trump-throwing-fundraiser-sons-donors-shooting-Donald-s-sons.html
[2] http://www.bunte.de/panorama/politik/donald-trump-das-grausame-hobby-seiner-soehne.html
[3] http://www.hsi.org/news/press_releases/2017/02/hunting-economic-impact-report-020117.html
[4] https://conservationaction.co.za/resources/reports/lions-share-economic-benefits-trophy-hunting/
[5] https://speakupforthevoiceless.org/2015/01/29/why-are-we-still-hunting-elephants-for-adrenaline-junkies/
[6] http://www.swr.de/-/id=16054260/property=download/nid=233454/1dn5i9f/manuskriptgrosswildfarm.pdf
[7] https://www.giz.de/de/weltweit/32087.html
Bildquelle:
http://www.bunte.de/panorama/politik/donald-trump-das-grausame-hobby-seiner-soehne.html