Vor vier Wochen haben wir gegen die Zulassung von fünf [1] toxischen Pflanzen- und Insektengiften Widerspruch eingelegt. Denn diese schädigen unser Grundwasser, töten Bienen und Schmetterlinge. Das Erschreckende: Die zuständige Behörde hat den ersten unserer Widersprüche bereits zurückgewiesen. Darum klagen wir jetzt, um das Gift von unseren Feldern und Tellern fernzuhalten. Wir rechnen mit einem langen und zähen Prozess. Dank der Unterstützung vieler Spender:innen können wir finanziell und moralisch gestärkt in das Verfahren gehen. Vielen Dank! Lesen Sie hier, wie es weitergeht. |
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Hallo die Chemie-Industrie nennt sie „Liberator Pro“´, „Vulcanus oder „Gardo Gold“. Die Namen sollen kraftvoll und wertschöpfend klingen. Tatsächlich verschmutzen diese vermeintlich hilfreichen Mittel beim Anbau von Mais das Grundwasser [2] und gefährden damit auch Trinkwasserquellen. Es kostet uns als Gesellschaft Millionen, diese Verseuchung zu beseitigen. Einige der Gifte sollen in der EU keine neue Genehmigung erhalten. Frankreich hat direkt reagiert und will die Produkte vom Markt nehmen [3]. Das zuständige Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) bleibt hingegen untätig. Wir fordern: Konzerngewinne auf Kosten unserer Gesundheit und der Umwelt gehören verboten – ohne Wenn und Aber! |
Wie es jetzt weiter geht Das Gerichtsverfahren wird nun ein echter Brocken, den wir Dank der tausendfachen Unterstützung angehen können. In jedem der einzelnen Fälle können sich die Prozesse bis zu 12 Monate ziehen. Gleichzeitig werden wir schlagkräftige Öffentlichkeits- und Kampagnenarbeit betreiben, um das Feld nicht den Behörden und Chemie-Riesen wie Bayer & Co zu überlassen. So fordern unsere Aktionen auch Agrarminister Özdemir auf, die Pestizidzulassungen zu stoppen [4]. |
Jedes Jahr kommen hunderte Gifte dazu Allein im letzten Jahr wurden 150 Pestizid-Mittel zugelassen, deren Wirkstoffe teils seit Jahren durch keine offizielle Stelle geprüft wurden. Bei einem positiven Ausgang des Verfahrens hoffen wir auf eine Signalwirkung: Damit das BVL seine Praxis ändert – und viele der Ackergifte wieder von den Feldern verschwinden. |
Nnatürlich habe auch ich Respekt vor dem nun anstehenden Prozess und den damit verbundenen Aufgaben. Denn es geht um viel. Dabei weiß ich die vielen Unterstützer:innen unserer Klage hinter mir. Sie bieten uns die ausreichenden Mittel, um vor Gericht zu ziehen. |
PS: Gemeinsam mit tausenden Fördermitgliedern brechen wir die Macht der Lebensmittel-Branche und verteidigen die Interessen der Verbraucher:innen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Vom Acker bis zum Teller. Hier können Sie mit ein paar Klicks online Fördermitglied werden. > Ja, ich möchte foodwatch-Fördermitglied werden |
Quellen [1] Die Widersprüche richten sich gegen fünf Mittel, die die folgenden schädlichen Wirkstoffe enthalten: Glyphosat, S-Metolachlor, Terbuthylazin, Diflufenican, Flufenacet, Pendimethalin, Halauxifenmethyl, Cypermethrin und Piperonylbutoxid. [2] Arle et al., Die Wasserrahmenrichtlinie Gewässer in Deutschland 2021 Fortschritte und Herausforderungen, S. 67. [3] “France plans to ban S-metolachlor: https://www.pan-europe.info/blog/france-plans-ban-s-metolachlor [4] https://www.foodwatch.org/de/mitmachen/ungepruefte-pestizide-augen-auf-cem-oezdemir/ |