Das betäubungslose Schlachten von Tiere ist ein Reizthema, welches in letzter Zeit aufgrund der allgemeinen Entwicklung zusätzliche Brisanz inne hat; obwohl in den Tierschutzgesetzen in Österreich eindeutig verboten und als Tierquälerei gebrandmarkt – wir wären nicht in der Alpenrepublik – gibt es so einige Schlupflöcher im besagten Gesetzbuch, welche die unsagbare Grausamkeit unter bestimmten Umständen doch wieder zulassen; zwar unter ‚strengen‘ Auflagen, aber trotzdem: der/die GesetzgeberIn konnte sich nicht – eigentlich völlig unverständlich – zu einem klaren ‚Nein‘ gegen eine in ihrer Dimension kaum begreifbare Misshandlung an den Schwächsten der Gesellschaft durchringen! Das Hauptproblem: wir geben mit diesem ‚Nicht-genau-Festlegen-wollen‘ unweigerlich und unmissverständlich ein Zeichen, ein Statement ab, folgendes nämlich: Ja, so schlimm ist das auch wieder nicht, wenn denn jemand auf solch eine Schlachtungsweise besteht, dann lasst uns mal darüber reden…
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Foto: Schächten ohne Betäubung, eine unfassbare Tierquälerei…
Nur: in Bezug auf die Schächtthematik gibt es nichts zu reden, schon gar nichts schönzufärben! Alles ist gesagt, die bloßen Fakten sprechen so was von eindeutig eine klare Sprache: Schächten ist grausam, barbarisch, schrecklich, un-un-unfassbar tragisch!
Völlig nebensächlich welche Einstellung zu grundlegenden Themenstellungen man auch immer hat, wir als Tierrechtsorganisation erachten es als unsere auferlegte Pflicht definitiv und deutlich zu verlauten: Der oder die, welche ‚betäubungsloses Schlachten‘ als Zugeständnis an die Religionsfreiheit akzeptiert, muss sich zumindest den Vorwurf der Ignoranz stellen, der Ignoranz gegenüber eines furchtbaren Tierleides, unter dem Deckmantel – und das ist das wirklich tragische daran – eines Grundrechtes!
Und, vielleicht noch schlimmer, jegliches Entgegenkommen in diese Richtung, darüber sollte man zumindest nachdenken, gleicht dann, verzeihen Sie die harten Worte, einem bodenlosen Verrat an den Tieren selbst! Der- oder diejenige, welche betäubungsloses Schächten anerkennt als Teil der menschlichen Gesellschaft, sollte verpflichtet sein, einmal einem derartigen Vorgang beiwohnen zu müssen…
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Foto: Kundgebung gegen das betäubungslose Schlachten heute in Salzburg!
Denn wer je ein Tier im Todeskampf nach dem Kehlschnitt, nach Luft röchelnd, gesehen – oder fast noch schlimmer gehört hat, wird eine Aufweichung der Gesetzeslage unmöglich bejahen können! Es ist unfassbar, dass sogar TierschützerInnen in diesen Tagen davon sprechen (zur Klarstellung: im Zusammenhang dieses Artikels ist mit ‚Schächten‘ immer das ‚betäubungslose‘ gemeint; viele muslimische MitbürgerInnen, in Fakt der ganz große Teil deren, hat doch überhaupt nichts an einer der Schlachtung vorhergehenden Betäubung auszusetzen! Wir als Gesellschaft sind es also selbst, welche die Problematik anheizen!) Schächten sei nicht schlimmer als konventionelle Schlachtmethoden; ja, sie mögen recht haben, auch in den Schlachthöfen passieren schrecklichste Grausamkeiten – aber einen großen Unterschied gibt es dann doch: Schächten ist IMMER und ausnahmslos pure Tortur, während angesprochene gesetzesunkonforme konventionelle Schlachtungen beim Erkennen deren zumindest angezeigt, verfolgt und bestraft werden können!!! Kurz: man hat die Möglichkeit dagegen vorzugehen; wenn man aber das betäubungslose Schlachten erlaubt, dann, überlegen wir gut, sind eigentlich jeglicher Tierquälerei Tür und Toren geöffnet! Bedenken Sie, welcher Tatbestand gegenüber dem Mitgeschöpf würde sich noch schlimmer darstellen, als das Töten bei vollem Bewusstsein? Das Durchschneiden der Luftröhre, unter einem Schwall voll Blut, verbunden mit der Todesangst eines sich minutenlang windenden Lebewesens? Wo sind, dulden wir den Vorgang, dann noch die Schranken? Wie viel sind dann all die mit Blut und Schweiß errungen Fortschritte wert, wenn Grundfesten wie jene einfach ‚angepasst‘ werden können? Ja, wenn es erlaubt ist, einem Tier bei vollem Bewusstsein die Kehle durchzuschneiden, wozu gibt es dann überhaupt noch Tierschutzgesetze? Die doch dem Beispiel folgend ausgehebelt werden können, wann und wo immer man einen Kniefall vor einer Problematik machen möchte? Wo in Bezug auf Tierrechte, so lautet die Frage, hört die gesellschaftliche Toleranz auf und wo beginnt der Rückschritt in die pure Barbarei????
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