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Deepfakes  sicher auch in der Politik. — clubderklarenworte

Guten Abend, liebe Leserin,
guten Abend, lieber Leser. Sicher haben Sie schon von Deepfakes gehört. Ich hatte im Zusammenhang mit spielerischen Consumer-Apps in einem Beitrag im August auf die erstaunlichen Ergebnisse bereits hingewiesen. 

Nun halten digitale Fälschungen bereits Einzug in die Welt der Werbung. Das auflagenstarke Wall Street Journal hat dazu einen Artikel veröffentlicht, den Sie hier in einer Übersetzung lesen können. 
Ich halte diesen Artikel auch deswegen für höchst aufschlussreich, weil wir davon ausgehen können, dass Deepfake-Technologien auch in militärischem und politischem Umfeld bereits zum Einsatz kommen …
Deepfakes von Prominenten in der Werbung
von Patrick Coffee
Im vergangenen Jahr veröffentlichte das russische Telekommunikationsunternehmen MegaFon einen Werbespot, in dem eine Bruce-Willis-Simulation bei der Entschärfung einer Bombe hilft. Vor wenigen Tagen spielte Elon Musk die Hauptrolle in einem Marketingvideo des Immobilieninvestment-Start-ups reAlpha Tech Corp. Und im letzten Monat zeigte ein Werbevideo für das Maschinen-Leasingunternehmen Paperspace Co. sprechende Doppelgänger der Schauspieler Tom Cruise und Leonardo DiCaprio. Keiner dieser Prominenten hat auch nur einen Moment bei den Dreharbeiten zu diesen Kampagnen verbracht. In den Fällen der Herren Musk, Cruise und DiCaprio haben sie nicht einmal zugestimmt, die betreffenden Unternehmen zu unterstützen. Alle Videos mit digitalen Simulationen wurden mit der Deepfake-Technologie erstellt, um die Hollywood- und Wirtschaftsgrößen Dinge sagen und tun zu lassen, die sie nie tatsächlich gesagt oder getan haben. Einige der Werbespots sind grobe Parodien, und die Vermischung des Digitalen mit dem Analogen kann einen aufmerksamen Betrachter im besten Fall nicht täuschen. Dennoch könnte die zunehmende Verbreitung von Deepfake-Software die Branche tiefgreifend verändern und gleichzeitig neue rechtliche und ethische Fragen aufwerfen. Autorisierte Deepfakes könnten es den Vermarktern ermöglichen, große Stars in der Werbung zu präsentieren, ohne dass diese tatsächlich am Set oder vor der Kamera erscheinen müssen, was die Kosten senkt und neue kreative Möglichkeiten eröffnet. Unautorisierte Deepfakes schaffen jedoch eine rechtliche Grauzone: Prominente könnten Schwierigkeiten haben, die Verbreitung nicht autorisierter digitaler Reproduktionen ihrer selbst und die Manipulation ihrer Marke und ihres Rufs in den Griff zu bekommen, so Experten. „Wir haben es schon schwer genug mit gefälschten Informationen. Jetzt haben wir auch noch Fälschungen, die immer überzeugender aussehen“, konstatierte Ari Lightman, Professor für digitale Medien und Marketing am Heinz College of Information Systems and Public Policy der Carnegie Mellon University. Der US-Gesetzgeber hat begonnen, sich mit dem Deepfake-Phänomen zu befassen. Im Jahr 2019 hat Virginia die Verwendung von Deepfakes in Rachepornos verboten, Texas in politischen Kampagnen, und Kalifornien hat sie in beiden Fällen untersagt. Letztes Jahr wurde das Ministerium für Innere Sicherheit im Rahmen des National Defense Authorization Act angewiesen, jährliche Berichte über die von dieser Technologie ausgehenden Gefahren zu erstellen. Experten sagten, ihnen seien keine Gesetze bekannt, die sich speziell mit der Verwendung von Deepfakes in der Werbung befassen. „Prominente haben einige Erfolge beim Verklagen von Werbetreibenden wegen unbefugter Verwendung ihrer Abbilder im Rahmen des Werberechts erzielt“, ließ Aaron Moss, Vorsitzender der Prozessabteilung der Anwaltskanzlei Greenberg Glusker, verlauten. Er zitiert hierzu Woody Allens Fünf-Millionen-Dollar-Vergleich mit American Apparel im Jahr 2009 wegen des nicht genehmigten Auftritts des Regisseurs auf einem Werbeplakat der Bekleidungsmarke. Sowohl Paperspace als auch reAlpha haben die Videos von Anwälten überprüfen lassen und Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass die Betrachter verstehen, dass die abgebildeten Prominenten nicht für die Produkte der Unternehmen werben oder an der Produktion der Videos beteiligt waren, so die Unternehmen. Das Video von Paperspace erscheine ursprünglich auf der eigenen Website und solle die Nutzer über die Deepfake-Technologie aufklären, betonte Daniel Kobran, Chief Operating Officer. Das Musk-Video von reAlpha enthalte „Haftungsausschlüsse“, die es als Satire auswiesen, meint Christie Currie, Chief Marketing Officer. Das Gleiche gelte für ein ähnliches Video, das reAlpha im vergangenen Jahr veröffentlicht hat – in dem eine digitale Version des Tesla-Chefs in einem Schaumbad sitzt und das Konzept der Regulierung A+ (Equity Crowdfunding) erklärt. Das Video habe 1,2 Millionen Aufrufe auf Youtube und wecke das Interesse von 22.000 Menschen in 83 Ländern, so Currie in einer Mail. Sie fügte an dieser Stelle hinzu, dass das Unternehmen es vermied, das Video direkt mit seinen Spendenbemühungen in Verbindung zu bringen. „Es gibt natürlich immer ein kleines Risiko bei jeder Art von Parodie“, sagte Currie in einem Interview, „aber im Allgemeinen sollte es kein Problem geben, solange es lehrreich und satirisch ist und man einen Haftungsausschluss hat, solange man nicht zu einer Transaktion aufruft.“ Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand von Herrn Musks Format ein Start-up wegen eines Deepfake-Videos verklage, sei gering, und diese Unternehmen könnten für sich entscheiden, ob das Risiko die beträchtliche Publicity wert ist, die es für sie bringen würde, sagte Moss. „Viele dieser Unternehmen gehen absichtlich so nah wie möglich an die Grenze, um die Prominenten, auf die sie abzielen, quasi zu trollen.“ Aber die Leichtigkeit, mit der Deepfakes erstellt werden können, bedeute, dass einige Prominente bald von Anzeigen überschwemmt werden könnten, die ihre unautorisierten, aber sehr überzeugenden Abbilder zeigen, so Moss weiter. Es wäre der „Tod durch tausend Schnitte“, wenn Prominente versuchen würden, gegen jedes kleine Unternehmen oder jeden einzelnen Urheber vorzugehen, der die Software verwende, fügte er hinzu. Gleichzeitig könne die Formulierung in Verträgen, die Jahre vor der Einführung der Technologie verfasst wurden, so vage sein, dass Vermarkter vorhandenes Filmmaterial für die Erstellung neuer Deepfake-Videos nutzen könnten.



Empfehlung

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Interview mit Wirtschaftswissenschaftler Heiner Flassbeck


„Wenn man heute an eine Universität geht, muss man keinen Kurs in Logik belegen. Grundlegende menschliche Logik wird nicht mehr gelehrt. Menschen gehen an Universitäten und lernen Modelle auswendig, aber Denken lernen sie nicht mehr.“ 
(Prof. Dr. Heiner Flassbeck)
Am vergangenen Wochenende traf ich in Frankfurt den renommierten Wirtschaftswissenschaftler Heiner Flassbeck. Flassbeck ist Autor des in diesen Stunden erschienenen neuen Atlas der Weltwirtschaft 22/23. In der aktuellen Ausgabe des „Spiegels“ von dieser Woche gibt es ein kurzes Interview mit ihm. 
Ich habe ein ausführliches und exklusives Gespräch geführt mit dem ehemaligen Berater von Finanzminister Oskar Lafontaine, damals in der Funktion als Staatssekretär im Finanzministerium, über unsere heutige Zeit und die Wirtschaft in dieser besonderen Epoche. Der ehemalige Chefvolkswirt bei der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung ist ein Mann der klaren Worte. – So lieben wir es im CdkW
Flassbeck ist eine echte und inzwischen rare Kompetenz, die am Tisch von G20 und anderen bedeutenden Treffen von Staats- und Wirtschaftslenkern saß und auch heute noch vernetzt ist. Freuen Sie sich auf einen Interviewfilm, der zurzeit noch in der Produktion ist und in wenigen Tagen hier im Club der klaren Worte in der Mediathek exklusiv zu sehen sein wird. Ich denke, ein Abo lohnt einmal mehr. Schon heute empfehle ich allen wirtschaftlich Interessierten unter Ihnen seinen Atlas.

 https://mailchi.mp/clubderklarenworte.de/deepfake-in-der-werbung?e=ff6b50c8a8


Die irren Top Ten der Woche
Die neue Kolumne von Peter Löcke beginnt so: „Der Club der klaren Worte ist keine klassische News-Seite. Das hat den Nachteil, langsamer als andere zu sein. Das hat den Vorteil, die Dinge sacken zu lassen und mit Abstand zu betrachten. Nachfolgende zehn Tweets und Nachrichten des Irrsinns stammen alle aus der ersten Novemberwoche. Um das Menü verdaulicher zu machen, habe ich es sarkastisch nachgewürzt. Guten Appetit.

 
Ich empfehle Ihnen diese Kolumne und die letzte Ausgabe der heuteSCHAU sehr und wünsche Ihnen einen gelungenen Abend.

Prost!

Ihr

Markus Langemann 

PS: Zerknülltes Papier wird nie wieder glatt. So ist es auch mit mißbrauchtem Vertrauen.
 
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Von Buback heute lernen. — clubderklarenworte

Guten Tag, liebe Leserin,
guten Tag, lieber Leser.

Einige unter Ihnen erinnern sich, vermutlich noch aus den Tagen ihrer Jugend, an den sogenannten Deutschen Herbst. Oft auch mit der Metapher „heißer Herbst“ umschrieben. Es waren im Kern die Monate September und Oktober im Jahr 1977. Die Zeit der RAF-Morde. Die Zeit des Terrors im Land. In jeder Bäckerei, Metzgerei und Schule hingen in jener Zeit die Fahndungsplakate mit den Schwarz-Weiß-Fotos der terrorisierenden Menschen, die den Staat durch Anschläge, Entführungen und Ermordungen von Politikern und Wirtschaftsführern zu destabilisieren versuchten. Eine kleine Gruppe. Sie kam ziemlich weit.

Das gesellschaftliche Klima jener Tage war beklemmend. Sogar ich als Kind spürte eine unterschwellige Bedrohung. Begegnete ich unaufgeräumt aussehenden Männern mit verstrubbelten Haaren in Dämmerstunden, hielt ich sie für potenzielle Terroristen. Und auch Frauen, die nicht dem Otto-Katalog-Klischee entsprachen, machten sich in meiner juvenilen Fantasie verdächtig, Killerbräute zu sein. Die allgegenwärtigen Fahndungsplakate mit den Gesetzlosen waren dafür verantwortlich. Sie standen im irritierenden Gegensatz zur fröhlichen Prilblumen-und-Bud-Spencer-Bundesrepublik mit Rudi Carrell als  holländischem Käseigel-Pausenclown. 

Hanns Martin Schleyer, die Entführung der Lufthansa-Maschine „Landshut“ oder die Namen Baader, Meinhof und Ensslin sind seit dieser Zeit in das kollektive Gedächtnis meiner Generation eingebrannt. Ebenso Stammheim, Ort der Selbstmorde der inhaftierten Mitglieder der ersten Generation der sogenannten Roten Armee Fraktion. Irmgard Möller, die einzige Überlebende der Selbstmordnacht am 18. Oktober 77, spricht heute von staatlich angeordneten Morden. 

Am Gründonnerstag 1977 wurde Generalbundesanwalt Siegfried Buback von zwei Personen der zweiten RAF-Generation von einem Motorrad aus in Karlsruhe in seinem Dienstwagen hingerichtet. Mit ihm starben sein Fahrer Wolfgang Göbel und der Justizbeamte Georg Wurster.

Exakt 30 Jahre später wird seinem Sohn Michael Buback zugetragen, dass nicht die wirklichen Attentäter verurteilt wurden. Der Sohn des ermordeten Generalbundesanwalts beginnt zu recherchieren, gemeinsam mit seiner Frau. 

Michael Buback, Hochschullehrer in Göttingen, Professor für Chemie, schreibt schließlich sein erstes Buch mit den Rechercheergebnissen.

Das zweite, mit dem Titel „Der General muss weg!“ (gemeint ist der Generalbundesanwalt, sein Vater), ist 2020 erschienen. „Es ist das erschütternde Protokoll der Verhandlungen“ heißt es schon im Klappentext. Wer das Werk liest, kommt an der beklemmenden Frage nicht vorbei: „Wie weit geht der Staat in der Verteidigung seiner Interessen?“ Wohlgemerkt seiner, nicht jener seiner Bürger. 

Eine Frage von großer Aktualität. 

Wer Buback heute liest, kommt nicht umhin, den Blick auf die Ereignisse jenes Herbstes neu zu justieren und das über die Medien verbreitete Bild der damaligen Ereignisse zumindest zu hinterfragen. 

Das Hinterfragen ist den aufgeweckten (vielleicht besser: aufgewachten) Zeitgenossen spätestens seit Beginn des Coronakomplexes ein neuer Kompass durch die aktuelle Zeit.

So hält Michael Buback gleich auf den ersten Seiten über seinen Vater und die Aufgaben eines Generalbundesanwalts fest:

„Die Vorsätze, nach denen mein Vater das Amt des Generalbundesanwalts gerne hätte ausüben wollen, waren für einen weisungsgebundenen politischen Beamten sicherlich nicht umsetzbar. Dennoch nahm er die Aufgabe an. Der Gestaltungsrahmen war dann kleiner und das Ausmaß der Gegenkräfte, die aus oft schwer zu ortender Richtung auf ihn einwirken und ihn bedrohen würden, größer, als er es wohl vermutet hatte.“

Der Passus stehe beispielhaft für viele weitere bemerkenswerte Sätze, die Sie zur Einordnung des Herbstes 2020 kennen sollten; ich denke, sie haben eine Wirkmächtigkeit, die über den RAF-Fall Buback hinausgehen. 

Was er über die „Wahrheit“ und die „Medienwahrheit“ jenes heißen Herbstes 77 erläutert, findet ein Echo in diesem politisch heißen Herbst 2020. Ein Herbst, in dem sich Menschen ebenfalls terrorisiert fühlen. Nicht wenige von ihrem eigenen Staat bzw. dessen Organen oder seinen gewählten Volksvertretern.

Buback ordnet im Werk ein:

„Mit dem Wissen, das meine Frau und ich im Prozess über die Justiz, die Ermittler, die Einwirkung staatlicher Stellen und über die Medien erworben haben, vermag ich nicht widerspruchslos das hinzunehmen, was als ,Wahrheit‘ über das Karlsruher Verbrechen und die Attentäter verbreitet wird. Die Wahrheit der Politiker hören wir in offiziellen Erklärungen und die juristische Wahrheit lesen wir in rechtskräftigen Urteilen. Die in den Medien verbreitete Wahrheit bewegt sich meist im engen Bereich zwischen diesen ,Wahrheiten‘. Als Opferangehöriger, aber auch als Naturwissenschaftler bin ich ausschließlich an der Wahrheit interessiert, die nicht vom speziellen Blickwinkel und der jeweiligen Interessenlage abhängt und die alle verlässlichen Beobachtungen und Sachbelege berücksichtigt.“

Und weiter: 

„Entscheidend für eine erfolgreiche Verbrechensbekämpfung bleiben jedoch Einfallsreichtum und Hingabe, Mut, Besonnenheit, Standfestigkeit und Idealismus der Männer und Frauen in allen Ebenen dieses Bereichs, die obendrein noch die Kraft besitzen müssen, Anfeindungen und Drohungen der verschiedensten Art zu ertragen, und sich durch das Ausbleiben der öffentlichen Anerkennung zu ihren für uns alle lebenswichtigen Aktivitäten nicht lähmen lassen.“

Vor einigen Wochen habe ich Dr. Hans-Georg Maaßen, gleichfalls ein hoher ehemaligen politischer Beamter, in einem Interview zu seiner Einschätzung zum Ermittlungsprozedere nach den Terroranschlägen auf die Nordstream-Pipelines gefragt. Der Ex-Verfassungsschutzpräsident sieht den Generalbundesanwalt in der Verantwortung, ein Ermittlungsverfahren einzuleiten. Ein kriminalistisches Verfahren.

Nach meiner Wahrnehmung liest, hört und sieht man von den Ermittlungen nach den Terroranschlägen auf unsere „Wirtschafts-Aorta“ weniger als über die Rückkehr von Dieter Bohlen zu DSDS. Das ist nicht nur dumm, es ist auch erschütternd und gibt einen Blick frei auf die intellektuelle Deformation der Medienschaffenden.

Ferner lässt sich nach den Sätzen von Michael Buback erahnen, unter welchem möglichen politischen Druck ein Generalbundesanwalt oder auch Chefs von Diensten stehen. Was für die Zeit damals galt und heute von Buback beschrieben wird, wirkt unter den aktuellen medialen und politischen Bedingungen und der fast körperlich spürbaren Erosion an Substanz und Kompetenz noch größer (oder vielleicht besser: zwangsläufiger).

Heute Buback zuzuhören heißt aus dem Gestern für das Heute sehen lernen. Aus der Geschichte lernen wir für unsere Zukunft – (?) Vermutlich behält der Stuttgarter Philosoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831) recht: „Was die Erfahrung aber und die Geschichte lehren, ist dieses, daß Völker und Regierungen niemals etwas aus der Geschichte gelernt und nach Lehren, die aus derselben zu ziehen gewesen wären, gehandelt haben.“

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die neue Woche.

Ihr

Markus Langemann

 

PS: Ich trage immer häufiger meine Kopfhörer. Nicht damit die Musik laut ist, sondern damit die dummen Menschen leise sind.

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Der Koalitionsbeschluß 3.9. im Original. — clubderklarenworte

Abwehrschirm?

Guten Morgen, liebe Leserin,
guten Morgen, lieber Leser. Zum starken Kaffee, schwere Kost in dieser Post. Aus Berlin.
Hier können Sie sich im Original informieren, ob bei der Ampel noch alle Birnen brennen. Der Abwehrschirm, das Rettungsboot oder der Schuldenturm, ganz wie Sie mögen. Das Beschlußpapier Ihrer Volksvertreter, hier umkommentiert. RAW, sozusagen.
Hier können Sie es einsehen und downloaden.

Im Beschluß der Ministerpräsidentenkonferen steht in TOP1 der Satz:

„Die Länder sind sich einig, dass es weiterhin enormer Anstrengungen bedarf, um die Sicherheit der Energieversorgung zu gewährleisten.“

Nun, so betrachtet muß ich feststellen, die Transformation vom europäischen Klassenprimus zum Schwellenland, ging dann doch überraschend schnell.

Soviel Sarkasmus, manche meinen es sei nur Klarheit, muß sein an diesem Freitagmorgen.

Hier geht es zum Beschlußpapier.
Download finanzieller Abwehrschirm
Download Beschluß MPK
Hier läuft gerade eine spannende Diskussion, wie ich empfinde. Sie ist angestoßen, weil sich in diversen Milieus, die Medienkompetenz diametral zum qualitativen und quantitativen Medien-Nutzungsverhalten zu bewegen scheint. Wie lernte schon meine Tochter im Kindergarten? „Schau genau!“

Ihr
Markus Langemann

PS: Liebes Wochenende, nicht so schüchtern, komm nur näher!
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O’zapft is‘ — clubderklarenworte

Guten Abend, liebe Leserin,
guten Abend, lieber Leser.
Am 17. Oktober 1810 wurde das erste Oktoberfest auf einer Wiese vor den Toren von München veranstaltet. Heute befindet sich diese Theresienwiese, benannt nach der Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen, mitten in München. Genau dort wurde gestern um 12 Uhr wieder o’zapft. 
Ich kenne die Wies’n nun schon seit Dekaden.
An dem legalen, als Volksfest getarnten Massenbesäufnis scheiden sich die Meinungen und Intellekte. Diese seltsame Veranstaltung muss man heute irgendwo zwischen einem gigantischen Junggesellenabschied, einer Silbereisen-Schlagerparty und einem spätrömisch dekadenten Fest im Gewand eines bayerischen Betäubungsrituals verorten.
Die antiken Griechen schärften bei ihren Gelagen im Liegen, den Symposien, ihren Geist bei philosophischen Gesprächen.
Auf der Wies’n reicht es, darauf zu achten, nicht im Stehen zu essen. Zu oft endet man beim Stehen im Essen. Und was die Philosophie betrifft, liegt diese nach Sloterdijks undistanzierter Teilnahme an Lindners unsäglicher Syltsause eh längst lallend und lächerlich unter der Bierbank. Abgeschrieben. Nun, die Moden ändern sich. Apropos.
Manche Frauen sehen auch dieses Jahr auf der Wies’n so aus, als wären sie aus Versehen in ein Dirndl gefallen, und Männer kostümieren sich mit Leder an den Beinen. Nun, viel Gülle und Gags sind über diese weltgrößte Brachialparty ausgekippt worden, ich möchte mich hier nicht weiter einreihen.
Aber man kann zu dieser Veranstaltung kein Nicht-Verhältnis haben, egal ob man in Adelaide, Ahrensburg oder München-Aubing wohnt. Man kann die Veranstaltung nur verachten oder vergöttern. Sie ist auf jeden Fall auch ein Seismograf für den Grad der Verblödung unserer Gesellschaft – oder positiver formuliert: ein Ventil für den Druck auf dem Kessel derselbigen. In diesem Jahr ist sie zudem so etwas wie ein Lackmustest für die geistige Frische im Land der Lemminge.
Wie stark ist das ehemalige Volk der Dichter und Denker schon sediert? Bitte entschuldigen Sie, dass ich das „Dichter und Denker“-Narrativ noch mal strapaziere. Schauen Sie mal hier: Ich bin für Sie gestern kurz nach dem Anstich durch ein Festzelt gegangen.
Viel Maskerade, aber keine Maske.
Können Sie mir erklären, warum Menschen in Trambahnen und Bussen, auf dem Weg zum Ort des Rausches, verpflichtend Maske tragen müssen? Auf der Website des MVV (Münchner Verkehrs- und Tarifverbund) lesen Sie Folgendes:

„Für die Verkehrsmittel des öffentlichen Personennahverkehrs in Bayern gilt eine Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske (,OP-Maske‘). Höherwertige Masken der Schutzklassen FFP2 oder KN95 können weiterhin verwendet werden.“ 

Ich denke, die Menschen, die diesen Widerspruch respektieren, akzeptieren, haben es nicht besser verdient. Sie dürfen gerne mit psychologischen, propagandistischen und verständniswerbenden Erklärungen argumentieren, aber meine Bereitschaft, diesen gutzuheißen, liegt bei 0,0 Prozent.

In der vergangenen Woche habe ich in Berlin in einem Boxklub (!) die wunderbare Elisabeth Pähtz zum Interview gebeten. Sie ist die erfolgreichste deutsche Frau im Schachsport. Ein Superhirn mit Haltung und Humor. Freuen Sie sich schon jetzt auf ein Interview, das Sie als Jahresabonnentin oder Jahresabonnent natürlich sofort nach Veröffentlichung sehen können. Derzeit befindet sich der in Koproduktion mit dem Westend Verlag entstehende Film in Produktion. 
Demnächst werden Sie auch einen neuen Salon mit Antje Maly-Samiralow und ihren hochkarätigen Gästen im „Club“ sehen. Thema: „Stress kostet Leben“. Peter Löckes Kolumne sollten Sie unbedingt jetzt schon lesen. Ich wünsche Ihnen einen gelungenen Wochenstart und grüße Sie herzlich zu später Stunde aus dem Büro.
Ihr Markus Langemann

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Habeck, es reicht! — clubderklarenworte

Gehen Sie mit Gott. Aber gehen Sie!

Guten Tag, liebe Leserin,
guten Tag, lieber Leser. Die 36. Woche des Jahres 2022 wird in die Geschichtsbücher eingehen. Sie hielt für die Bürger in Europa eine unumkehrbare Zeitenwende bereit. In England meldeten die Nachrichtenportale am Donnerstagabend den Tod eines Monumentes der Zeitgeschichte: das Ableben von Königin Elisabeth II. in Balmoral.
Erst zwei Tage zuvor starb im einstigen europäischen Wirtschaftswunderland Germany der längst weidwunde Verstand des Abwirtschaftsministers Robert Habeck. Der Sinkflug von Deutschland geht damit in seine entscheidende Phase.
Robbi war mal wieder zu einer öffentlich-rechtlichen Spülung in die maischbergersche TV-Kläranlage geladen. Unter Studioscheinwerfern sollten Fragen rund um eine Insolvenzwelle, auch bei Bäckern, geklärt werden: „Erwarten Sie eine Insolvenzwelle am Ende des Winters?“
Bei Robbi Habeck erkennen auch ungeübte Beobachter schon länger, dass seine orale Inkontinenz die dramatische Überforderung des promovierten Geisteswissenschaftlers offenbart, gerade in Wirtschaftsfragen. 
Wen wundert das auch? Kein studierter Querflötist würde sich je zutrauen, einen Airbus ohne ATPL-Ausbildung zu steuern. Er dürfte es gar nicht. Und nur zur freundlichen Erinnerung: Eine Ausbildung zum Herstellen von Brot dauert drei Jahre und verläuft dual. Am Ende darf man sich Bäcker nennen.

Was genau qualifiziert den Robbi-Hobby-Wirtschaftsminister noch mal für seinen Posten?

Kinderbuch-Robbi war so brünstig auf Höhenrausch, dass er, trunken von sich, ins Cockpit mit 83 Millionen Passagieren stieg. Diese politische Ideologie-Pfeife pilotiert nun mit seiner Horrorbesatzung unser Land in eine wirtschaftliche Bruchlandung. 
Gut, wir haben hier einen politischen Systemfehler, der dies auch erst ermöglichte. So sitzen ja sogar Diddl-Mäuse wie Emilia & Ricarda im Parlament. Diese ungelernten Flugbegleiterinnen assistieren gerade beim Versenken des von unseren Eltern und Großeltern aufgebauten deutschen Wohlstandes.  

Aber ich schweife ab. 

Der peinliche Pilot sitzt also als loose cannon im Cockpit des Wirtschaftsministeriums und ist so was von grün hinter den Ohren, dass es ihm sogar selbst auffällt. Er läuft vor Scham von innen ganz rot an. 
Dermaßen gehemmt, trudelte der Vizekanzler – ja, das ist der Mann tatsächlich – mit einer ziemlich dämlichen Flaten-the-Insolvenz-Curve-Idee durch den maischbergerschen Fragenkatalog: „Ich kann mir vorstellen, dass … ähhh … bestimmte Branchen einfach erst mal aufhören … ähhhm … zu produzieren.“ 

Hallo? Jemand zu Hause?

Bei dieser Stussantwort konnte man den Stressschweiß des Mannes riechen und die Negativauslese für die Führungspositionen des Landes einmal mehr sehen und hören. „Der arme Mann“, könnten emphatische Leserinnen und Leser unter Ihnen nun meinen. Keine Sorge, der Mann leidet nicht an Armut. Habeck ist ein vermögender Mann, wenn es um Unvermögen geht. 
Die Minister-Rotte im Justiz-, Finanz-, Verteidigungs- und Außenministerium fliegt ebenso ohne Pilotenausbildung. Und Durchschummel-Scholz-Maverick, eigentlich die Top Gun im Kabinett, ist nur noch eine nackte Kanone und kommt bisher nicht mal von der Startbahn. Pulli-Olli versteckt sich cum-ex-verbeult und dauervergesslich im Hangar-Bau in Berlin-Mitte.

Es ist alles so traurig!

Hören Sie zu, Herr Habeck! 
Die Französische Revolution vor 233 Jahren sollte Sie lehren, was damals nach einem harten durchlittenen Winter 1788, einem enormen Schuldenberg und der Teuerung als sozialem Treibsatz im Land mit der Bastille geschah. Mitten in Europa. 
Manchmal denke ich, so ähnlich wie in diesen Tagen heute muss es sich damals in der vorrevolutionäre Krise des französischen Absolutismus angefühlt haben.

Noch steht die Berliner Bastille.

In diesen Stunden geht der Sommer. Herr Habeck, gehen Sie mit ihm. 
Ehren Sie damit das Amt, das Land und sich.

Wenn Sie kommentieren möchten, gerne
hier.
Ich wünsche Ihnen ein volles Glas und einen guten Abend.

Ihr

Markus Langeman

PS: Wenn 250 Gramm Butter jetzt 3,50 € kostet, ist sie nicht teurer geworden. Man muss nur mehr für sie bezahlen. – Die Ungeimpften wurden nicht ausgegrenzt. Sie durften nur nirgendwo mehr rein. – Frau Baerbock hat ihren Lebenslauf nicht gefälscht. Es ist halt nur nicht ihrer. – Benzin ist gar nicht teurer geworden, man bekommt nun nur eine geringere Menge davon fürs gleiche Geld. – Wenn die Müllabfuhr ohne AdBlue nicht mehr fahren kann, ersticken Sie nicht im Müll, er wird nur nicht mehr abgeholt.

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Der Tod im Gemüsefeld. — clubderklarenworte

…die Nerven behalten.

Guten Tag, liebe Leserin,
guten Tag, lieber Leser.

Aufgeklärte Geister in unserer Gesellschaft nehmen seit Monaten das Sterben von Intellekt, Vernunft, Respekt, von Anstand und auch Wohlstand wahr. Die Idee von Einigkeit und Recht und Freiheit, die von Fallersleben wider die Fürstenwillkür beschwor, wird nunmehr fürstlich von den 700 kognitiv extrem herausgeforderten Volksvertretern im Reichstagsgebäude versenkt. Nachhaltig, wie mir scheint. Ah ja, wir alle zahlen das auch noch.
In meinen finsteren Stunden der Betrachtung des politisch-ideologischen Komplexes in Deutschland fühlte es sich an wie die Horde der 700 gegen die 83 Millionen. Friedfertigkeit und Verteidigungsbereitschaft, Rechtsstaatlichkeit, Innovationskraft, Finanzwesen, Gesundheitswesen, Energiewende, Diplomatie, you name it … Alles gerät ins Rutschen, der Rest ist schon in Schieflage.
An diesem Sonntag verbreitet gar der „Man in Black“ (CDU) von BlackRock den Blackout im Winter: Friedrich Merz, immerhin Bundesvorsitzender einer ehemaligen Volkspartei, macht sich Sorgen und anderen Angst vor der drohenden Dystopie. Als Kind habe ich mich mich in der Geisterbahn gefürchtet. Es waren immer diese durchsichtigen, wabernden grünen gruseligen Figuren, die mir Angst machten. Heute erstreckt sich die Geisterbahn von Geesthacht bis Garmisch auch bei Tageslicht.
Der SPD-Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern Till Backhaus pointierte vor ein paar Tagen „Früher waren Dick und Doof zwei Personen“ über die Bundesvorsitzende der Grünen. Der Shitstorm ist trotz wahrer Worte Legion.

Das bringt mich zu dem Thema, auf das ich Sie in diesem Beitrag unbedingt aufmerksam machen möchte. Das Leiden der Landwirte, die uns ernähren, und der Tod im und aus dem Gemüsefeld.

Nichts sollte uns eigentlich wichtiger sein als die Nahrung, die wir täglich zu uns nehmen müssen. Woher kommt sie? Wer produziert sie? Was kostet sie? Diese Frage ist existenzieller als die Frage danach, wann Ihr E-Auto wieder an die Steckdose muss, denn Lebensmittel wachsen nicht in Rewe-Regalen.

In Frankreich und der Schweiz werden Statistiken über die Selbstmordraten von Landwirten geführt. In Deutschland gibt es solche Studien bisher nicht. Und dennoch ist die Situation vieler Landwirte in diesem Land ebenfalls ein Drama. Die Landwirtschaft stirbt. Und manchmal in ihr der Landwirt.

Die Autorin und Journalistin Antje Maly-Samiralow hat für den Club der klaren Worte ein wichtiges Interview mit einer Landwirtin geführt. Aus verständlichen Gründen ist deren Name anonymisiert, deshalb veröffentlichen wir das Interview ausschließlich in Textform. Sie können es jetzt hier lesen, downloaden und (als PDF) auch gern weiterreichen.

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die Woche.

Ihr
Markus Langeman

PS: Ich kenne Menschen, die haben Angst vor abgelaufenen Lebensmitteln. Wenn diese nur einen Tag über dem Haltbarkeitsdatum sind, schmeißen sie die Lebensmittel weg. Ist ja eigentlich total blöd! Allein durch geschickten Wechsel der Zeitzone sind die ja wieder haltbar.

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Der Druck steigt. Der Kessel pfeift. — clubderklarenworte

Das Pfeifen im Dampfkessel.

Guten Tag, liebe Leserin,
guten Tag, lieber Leser.

Eine der vornehmsten Aufgaben der unabhängigen Presse ist es auch, jenen Menschen eine Stimme zu geben, die nicht gehört werden. Jenen, die nicht gehört werden sollen. Leistungsträger auf  “laut” zu stellen, deren Stimme unterdrückt wird. Brave Bürger vernehmbar zu machen, die geduldig aber wütend sind. 
Mitbürgern eine Stimme zu geben, die staatliche Bürden zu tragen haben und Mitmenschen hörbar zu machen, die still leiden. Eine freie und funktionierende Presse in einer Demokratie, muß auch das schrille Pfeifen des Dampfkessels der Gesellschaft sein. Ein Alarmpfeifen.

Das hier ist der Club der klaren Worte.
Auch deshalb veröffentliche ich diesen Brief, der mich gestern erreichte.
Ich habe mit der Verfasserin gesprochen. Möge der Brief Ihnen Vorbild und Motivation sein, wenn auch Ihr Kessel kocht. Sie dürfen Ihn vervielfältigen.

Stellungnahmen und Erfahrungsberichte können Sie hier veröffentlichen.
Sie werden gelesen.

Ich wünsche Ihnen ein glückliches Wochenende.

Ihr
Markus Langemann

PS: Früher wurden Krisen bewältigt. Heute reitet man sich noch ein bisschen tiefer in die Scheiße, damit das Buch darüber dicker wird.

Wir arbeiten wirtschaftlich und politisch unabhängig. Nur so ist kritischer Journalismus möglich, der aktuell eine historische Chance bekommt. Wahre Unabhängigkeit im Journalismus setzt finanzielle Unabhängigkeit voraus. Der Club der klaren Worte schaltet keine Werbung auf der Website oder im Newsletter. Ausschließlich die freiwille Zuwendung unserer Leser ermöglicht die Arbeit. Wenn Sie den Club der klaren Worte unterstützen möchten, empfehlen Sie uns gerne in Ihrem Kreis, regen Sie zum Abo des Newsletters an. Ein Jahres-Abo in der Mediathek ermöglicht uns Planungssicherheit. Vielen Dank wenn Sie zu den Abonnenten gehören.  Ihre Zuwendungen fließen in Serverbetrieb, Hosting, grafische Gestaltung, Technikinvestition, Informantenhonorare, Kameraequipment und zunehmend auch in kostenintensive juristische Beratung zur Aufrechterhaltung dieses Angebotes. Vielen Dank.

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Reichelt und der Deepfake — clubderklarenworte

Mit Bordmitteln

Guten Abend, liebe Leserin,
guten Abend, lieber Leser. Nur ein kurzer Zwischenruf vor einem längeren Wochenende, zumindest für die Menschen im Süden des Landes. 

Hat der Ex-BILD-Chef Julian Reichelt Texte von Donald Trump übernommen? Dieses Erläuterungs-Video ist ein Beitrag zur Erlangung erweiterter Medienkompetenz. Ich denke, Sie werden überrascht sein.  Hier geht es zu dem Video.
https://media.video.taxi/embed/1EmHNHVb80x4
Genießen Sie ein sonniges Wochenende.
Wir arbeiten derweil an einer neuen Ausgabe der heuteSCHAU. 
Die Sache mit dem Leben als Privatier hat Peter Löcke hier  pointiert beschrieben.
 
Empfehlen Sie uns gerne weiter.

Ihr
Markus Langemann

PS: Ist es nicht so, dass während des ganzen Sommers sich jeder Tag der nicht Freitag ist – wie ein Montag anfühlt?
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Söder lässt ukrainische Flagge auf staatlichem Gebäude hissen — clubderklarenworte

Warum nur, warum?

Guten Abend, liebe Leserin,
guten Abend, lieber Leser. Am vergangenen Freitag stand ich in der Morgensonne vor meinem kleinen Lieblingscafé. Dort, wo pinkfarben gekleidete Vorstadt-SUV-Lacoste-Muttis frisch geduscht in der Schlange duften und auf die warmen 9-Uhr-Croissants warten. Dort, wo die Ansprüche hoch und die Autos tiefer liegen. Mit einem Kaffee in der Hand höre ich gerne zu; erfahre, dass 300 Meter Luftlinie entfernt von jenem Ort, auf der Burg Grünwald, gerade die ukrainische Fahne weht. Unverständnis macht sich breit in der kleinen Herren-Talkrunde auf dem Trottoir ob dieses politischen Aktes. Persönlich will ich es nicht glauben. Ich verabschiede mich deshalb und fahre schnell rüber zum alten Gemäuer. Tatsächlich. Auf dem Turm weht die Staatsflagge der Ukraine, dort, wo sonst die weiß-blauen Rauten gehisst sind. Im idyllischen Burghof sitzen Bedienstete bei ihrem ersten heißen Kaffee und einer Kippe vor Dienstbeginn.  Die Burg hat schon viel gesehen und überstanden. Sie ist ein Bauwerk mit langer und wechselvoller Geschichte. Sie war auch mal, im 17. Jahrhundert, Staatsgefängnis, eine Bürgerinitiative verhinderte 1979 den Umbau in eine Luxuswohnanlage mit coolem Burgturm. Heute befindet sich in ihr ein Zweigmuseum der Archäologischen Staatssammlung des Freistaates Bayern. Im Foyer gibt es einen Museumsshop. Davor also sitzen gerade die freundlichen Menschen bei einem Plausch, bevor sie gleich ihrem Tagwerk in und an der Burg nachgehen. 

Die Burg ist im Besitz des Freistaates Bayern. Auf meine Frage an die Bediensteten, warum auf einer Liegenschaft des Freistaates Bayern eine ukrainische Staatsflagge weht, kommt die seufzend lakonische Antwort: „Anordnung.“ Ergänzt durch den in hohem Maße Unverständnis und Genervtheit im Unterton transportierenden Satz: 
„Zwei Tage ukrainische Flagge, drei Tage bayerische Staatsflagge“. Oder umgekehrt. Ich habe es vergessen oder verdrängt, weil mich ein Gefühl übermannte, was man wohl gut mit „baff“ oder „Spinnt der?“ umschreiben könnte. „Der“ sitzt in der Staatskanzlei und heißt Markus Söder. Angeblich ist auch der Bürgermeister not amused über das, was am Ende der Fahnenstange hängen muss. Aber die Leute reden viel, ich gehe dem nicht nach, es ist auch nicht relevant für den Umstand der Anordnung. Zurück im Büro, schreibe ich das Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst an und bitte um kurzfristige „Auskunft zur aktuellen Anordnung der Beflaggung von bayerischen Liegenschaften mit der ukrainischen Staatsflagge“. Mich interessiert der Gültigkeitszeitraum und wer die Beflaggung ad personam angeordnet hat. Die Antwort erfolgt nach einigen Stunden via E-Mail durch die Pressesprecherin Ann Kathrin Gallwitz, „mit herzlichen Grüßen aus dem Wissenschafts- und Kunstministerium“ und einem Link zur VwAoFlag, der Verwaltungsanordnung über die bayerischen Staatsflaggen und die Dienstflaggen an Kraftfahrzeugen (Flaggen-Verwaltungsanordnung – VwAoFlag) in der Fassung der Bekanntmachung vom 4. Dezember 2001 (GVBl. S. 1077), BayRS 1130-1-I (§§ 1–7) – Bürgerservice.  Unter § 3 Abs. 5 lesen meine neugierig trüben Augen: „Ausländische Flaggen dürfen an staatlichen Dienstgebäuden nur mit Genehmigung der Staatskanzlei gesetzt werden.“ Anders formuliert, der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat die Anordnung zur Beflaggung mit einer fremden Kriegspartei für den Freistaat erteilt. Hossa! Und warum?! Nun sitze ich hier und frage Sie: Wie denken Sie darüber, dass ein gewählter Volksvertreter mit der Beflaggung eines staatlichen Gebäudes durch eine Flagge eines ausländischen Staates, der sich in einem Krieg mit einem anderen Staat befindet, eine politische Position bezieht und damit – fernab von diskreten diplomatischen Bemühungen – seine Bürger ohne Not und parlamentarische Legitimierung in eine mindestens gefühlt gefährliche Situation manövriert? Er somit mögliches kriegerisches Ungemach für die Bevölkerung eher anzieht statt abwehrt. Ich kann mich nicht erinnern, dass beispielsweise zu Zeiten des Angriffs der USA auf Serbien 1999 – ohne UN-Mandat – die serbische Flagge auf Liegenschaften des Freistaates gehisst wurde. Als die USA Irak 2003 erneut angriffen, habe ich auch keine irakische Flagge statt der Flagge des Freistaats gesehen. Persönlich halte ich das Verhalten des Ministerpräsidenten für unerträglich, nicht dem Volkswillen entsprechend und, wie beschrieben, den inneren und äußeren Frieden des Landes gefährdend. Auch wenn ich hier nur über einen, wie ich meine, unerhörten Vorgang im Bundesland Bayern schreibe, hat dieser natürlich bundesweite Strahlkraft. Unbesehen davon, ob ähnliche Anordnungen auch in anderen Bundesländern ausgegeben wurden:
Wie sehen Sie diesen politischen Akt?

Die aktuelle Ausgabe der heuteSCHAU sehen Sie hier. Fast alles Satire. Fast. Meinen Zwischen- und Reiseruf zur verschwundenen Zivilcourage können Sie lesen. Peter Löcke schreibt hier über die, über die man nicht spricht.

Ich wünsche Ihnen eine glückliche Woche.
Empfehlen Sie uns gerne weiter.
Ihr
Markus Langemann
PS: Noch eine Frage. Warum haben alle Tage 24 Stunden und der Sonntag nur fünf? Versteh‘ ich nicht.

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Was ein Genetiker sagt — clubderklarenworte

Guten Tag, liebe Leserin,
guten Tag, lieber Leser.

Ich wünsche Ihnen einen Sommersonntagabend mit einer kühlen Limonade unter einem schattenspendenden Baum, Käsekuchen und Sonnenblumen in der Nähe. Genießen Sie den 7. Tag der Woche, den letzen Tag im Juli 2022, in Freude und mit Frieden. 

Wissen ist ja doch recht oft von Vorteil. 
Hiermit sende ich Ihnen nur einen kurzen Hinweis auf einen sehr beeindruckenden Vortrag von Prof. Günter Theissen. Sie finden ihn hier in der Mediathek. Theißen ist Lehrstuhlinhaber für Genetik und Leiter der Struktureinheit Genetik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. 
Sein Buch DAS VIRUS – auf der Suche nach dem Ursprung von COVID-19, ist in diesen Tagen veröffentlicht worden. Hier im CdkW sehen Sie den 60 Minuten-Vortrag, den Theißen vor kleinem Kreis im Verlag gegeben hat. Das Buch finden Sie hier

Wenn Sie weitere Informationen zu den Hintergründen der Krise unserer Zeit interessiert, sollten Sie diesen Vortrag kennen. Gerade auch deshalb, weil Theißen (noch) zu der seltenen Gruppe ungeframter und dennoch kritischer Fachleute zählt. Sein Wikipedia-Eintrag ist erstaunlich neutral geschrieben.

https://media.video.taxi/embed/LPNwwA742tm4
https://hoerner-group.de/?wpam_id=7

Wenn Sie sich für Fußball begeistern können, wünsche ich Ihnen einen spannenden Abend.
Ihr
Markus Langemann
PS: Es ist heiß im Land. Viele von uns haben in diesen Tagen ja schon mehr geschwitzt, als ein Engländer am Elfmeterpunkt.
Wie es sich mit den Engländerinnen an diesem Punkt verhält, werden wir vielleicht heute sehen…
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