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Was gemeinhin Populismus genannt wird, ist eine Folge der Zerschlagung traditioneller Bindungen und Werte, die den Menschen Orientierung gaben.
von Walter Hollstein
Foto: Elnur/Shutterstock.com
Populismus gehört sicher zu den großen politischen Herausforderungen unserer Zeit. Nach gängigen Darstellungen sind die wichtigsten Gründe dafür die Globalisierung, die „Flüchtlingskrise“ oder der sukzessive Zerfall des traditionellen Parteiensystems — oder dies alles zusammen. Dies sind jedoch Annahmen, die empirisch wenig bis gar nicht belegt sind. Letztlich erweisen sie sich als ideologische Hilfskonstruktionen. Fragt man die Menschen direkt, ergeben sich ganz andere Erklärungen. Der folgende Erklärungsversuch beruht auf mehr als 1.700 Gesprächen, die in Walter Hollsteins Buch „Das Gären im Volksbauch“ ausgewertet wurden.